„Unsere Natur ist voller Superhelden. Finde sie.“
Gut, dass der Gecko kein Elefant ist
Wie kann es sein, dass der Gecko die Decke entlangläuft und nicht runterfällt? Und warum kann das ein Elefant nicht? Besondere Fähigkeiten von Tieren faszinieren Biolog*innen wie Dennis aus Kiel. Mit seinem Team hat er sich die Füße von Geckos ganz genau angeschaut und ist zu überraschenden Ergebnissen gekommen.
„Biologie macht nicht Feierabend.“
Fakten, Fakten, Fakten – die Lehre vom Leben
Biologie ist die „Lehre vom Leben“ oder alternativ die „Lehre von der belebten Natur“. Der Begriff setzt sich aus den griechischen Worten bios (=Leben) und logos (=Wissenschaft) zusammen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Untersuchungen von Tieren, Pflanzen und Organismen. Die Fachbereiche sind dabei höchst unterschiedlich. Sie reichen von der Anthropologie (Lehre vom Menschen) über die Genetik (Lehre vom Erbgut) bis zur Zoologie.

Hang loose
Licht aus – Spot an: In dem Raum, in dem das Lasermikroskop steht, muss es dunkel sein. Denn hier haben Laserstrahlen Vorrang. Mit diesem gebündelten Licht „beschießen“ die Wissenschaftler*innen eine Probe, zum Beispiel einen Insektenflügel. Anhand der Reflexion können sie die Beschaffenheit und die unterschiedlichen Materialien sichtbar machen und vermessen. So lassen sich wertvolle Erkenntnisse über die speziellen nachhaltigen Funktionsweisen des Insektenflügels gewinnen und möglicherweise „nachbauen“.
Froschperspektive
Wie schafft es ein Frosch, eine Fliege zu fangen? Wie ist dafür seine Zunge aufgebaut, welche Sekrete und welche Mechanik nutzt er dabei? Es sind Fragen wie diese, die für Dennis die Faszination der Biologie ausmachen: „Wir wollen verstehen, was den Frosch so effizient macht, und diese Prinzipien, wenn möglich, in nachhaltige technische Lösungen übertragen.“
Vermessung der Welt
„Wir haben nur eine Welt. Auch spätere Generationen sollen darin noch angenehm und akzeptabel leben können.“

Vor etwa 20 Jahren haben Professor Stanislav Gorb und seine jungen, internationalen Wissenschaftler*innen von der Uni Kiel angefangen, dem Gecko ganz genau auf die Füße zu schauen. Wie bei Fliegen und anderen Insekten sind sie bei den Echsen auf ganz spezielle Haftungsstrukturen an den „Fußsohlen“ gestoßen. Diese ermöglichen es den Tieren, Erstaunliches zu tun: Wände hochkrabbeln, an der Decke „kleben“, übers Wasser laufen. Mit Partnern aus der Industrie haben sie daraus unterschiedliche praktische Anwendungen, wie das „Gecko-Tape“, gemacht.
Füßeln für den Fortschritt
„Bionik ist ein dünnes Sandwich mit ganz viel Biologie davor und ganz viel Ingenieurwissenschaft dahinter.“
Das Gecko® Tape im Detail

Geckos gehören zur Familie der Schuppenkriechtiere. Sie bevölkern wegen ihrer hervorragenden Anpassungsfähigkeit seit etwa 50 Millionen Jahren die Erde und haben verschiedenste Lebensräume erobert. Trotz eines Gewichts von 50 bis 100 Gramm können sie problemlos glatte Wände hochlaufen und sogar an der Decke „kleben“. Damit haben sie klare Vorteile gegenüber Nahrungskonkurrenten – sowohl was die Nahrungssuche als auch was die Fluchtmöglichkeiten betrifft.
Kleben neu erfunden
Geckos verblüffen durch die hohe Haftkraft ihrer Füße: sowohl auf allen glatten wie auch auf feuchten und rutschigen Oberflächen. Und das alles ganz ohne Kleber. Die rückstandslose Haftung funktioniert immer. Sie ist reine Physik. Forscher haben dies zum Vorbild für das Gecko®-Tape genommen. Das hält bombig, ist abwaschbar und beliebig oft wiederverwendbar.